Projekt-Wegweiser

Unterstützungs- und Ausbildungsangebote in Wien

Eine Kernaufgabe der Koordinierungsstelle Wien Ausbildung – Beruf ist die Schaffung von Transparenz über alle Unterstützungs- und Ausbildungsangebote für Jugendliche. Um eine raschere Orientierung zu ermöglichen wurden die verschiedenen Angebote entlang möglicher Fragestellungen junger Menschen am Übergang Schule – Beruf gegliedert:

Unter folgenden Telefonnummern erhalten Ratsuchende rasche Auskunft und Hilfestellung:

Serviceline AusBildung bis 18: 0800 700 118
Mo bis Do 9:00 – 16:00 Uhr, Fr 9:00 – 12:00 Uhr
Für Jugendliche unter 18 und Erziehungsberechtigte und zu allen Fragen rund um die Ausbildungspflicht.

Kümmernummer zu Lehre und Beruf: 0800 20 20 22
Mo bis Do 9:00 – 16:00 Uhr, Fr 9:00 – 15:00 Uhr
Für Jugendliche bei Themen rund um Lehre, Schule und Beruf

AK Bildungs- und Berufswahl: WhatsApp: 01-50165-13801
Für Jugendliche und junge Erwachsene, die vor der Entscheidung stehen, welchen weiteren Bildungsweg sie einschlagen wollen.

Bildungsdrehscheibe: 05 05 379-70 600
Mo bis Fr 8:30 – 15:30 Uhr
Für Asylwerbende in der Grundversorgung Wien

Bildungsberatung Wien: 0800 20 79 59
Mo bis Fr 9:00 – 13:00 Uhr
Schwerpunkt Erwachsene mit Fragen rund um Aus- oder Weiterbildungen

#lehrlinginwien – HOTLINE: 01-99 7 11 11
Mo bis Fr 9:00 – 17:00 Uhr (in den Schulferien: 9:00 – 13:00 Uhr)
Anlaufstelle für Wiener Lehrlinge und ihre Bezugspersonen

Allen Jugendlichen ab dem 9. Schuljahr steht flächendeckend in ganz Wien das Jugendcoaching zur Verfügung. Die Jugendcoaches sind vom Sozialministeriumservice beauftragt und helfen bei der Berufsorientierung und Bildungswegentscheidung. Sie sind an allen Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und Inklusiven Schulzentren direkt vor Ort beratend tätig sowie an den meisten berufsbildenden mittleren/höheren Schulen und in vielen Gymnasien. Jugendliche, die sich nicht mehr in der Schule befinden, können sich bis zum 19. Geburtstag (mit Behinderung bis zum 24. Geburtstag) ebenfalls an das Jugendcoaching wenden.

Außerdem stehen spezielle Beratungsstellen für Mädchen und junge Frauen zur Verfügung, die bei der beruflichen Orientierung und Bildungswegentscheidung unterstützen. Beratungsstelle sprungbrett

Wer sich selbstständig ein Bild von den unterschiedlichen Berufen machen möchte, kann auch das breite Informationsangebot der sieben BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS nutzen. Infoblatt BIZ

Das Berufsinformationszentrum der Wiener Wirtschaft (BiWi) bietet ebenfalls eine umfassende Übersicht über alle Berufsbilder sowie weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten an und stellt außerdem verschiedene Interessens- und Kompetenztests vor Ort zur Verfügung. BIWI

In Wien bilden etwa 2890 Betriebe Jugendliche in 220 Lehrberufen aus. Die meisten offenen Lehrstellen sind beim AMS (Infoblatt AMS Jugendliche) registriert. Für Jugendliche, die mehr Unterstützung bei der Lehrstellensuche benötigen, fördert das AMS in Kooperation mit dem waff die Beratungsstellen „AǀBǀO Jugend“ und speziell für Mädchen und junge Frauen das „youngFrauen-Berufs-Zentrum“.

Jugendliche mit Behinderung können sich bei der Jugendarbeitsassistenz Hilfe für die Lehrstellensuche holen. Die Jugendarbeitsassistenz ist vom Sozialministeriumservice beauftragt und hat enge Kontakte zu Firmen und Ausbildungsbetrieben.

Es gibt in Wien auch noch andere – eher kleinere – Beratungsprojekte, die bei der Lehrstellensuche helfen. Die meisten haben sich auf eine Zielgruppe spezialisiert – zum Beispiel „Technopool“ für Jugendliche aus der Polytechnischen Schule im 20. Bezirk oder „Lobby 16“ für junge Asylberechtigte.

Rechtlich ist für die Aufnahme einer Lehre ein positives Abschlusszeugnis nicht zwingend notwendig. Trotzdem haben es Jugendliche mit einem negativen Zeugnis der 8. Schulstufe besonders schwer eine weitere Ausbildung – Lehre oder Schule – zu machen.

Wenn eine Klassenwiederholung nicht (mehr) möglich ist oder von den Jugendlichen nicht gewünscht wird, kann der Schulabschluss auch „extern“ nachgeholt werden. In Wien gibt es sechs Anbieter, die über Level Up – Erwachsenenbildung den „erwachsenengerechten Pflichtschulabschluss“ anbieten.

Für Jugendliche, die keine Lehrstelle in einem Betrieb finden konnten, fördert das AMS in Kooperation mit dem waff die „überbetriebliche Lehrausbildung“ (ÜBN1, ÜBN2, Verlängerte Lehre, Teilqualifikation). Auch hier erhalten die Jugendlichen einen Ausbildungsvertrag, gehen ebenso in die Berufsschule und werden dabei unterstützt, einen Lehrplatz in einer Firma zu finden.

Die ÜBN bietet Ausbildungsplätze in etwa 40 unterschiedlichen Lehrberufen an. Um den Anteil von Mädchen und jungen Frauen in bestimmten Berufsbereichen zu erhöhen, gibt  es spezielle Mädchengruppen.

Mehr Infos zum Thema „Lehre“ und „Überbetriebliche Lehrausbildung“ finden sich unter: Grundlagen/Lehre

Wenn im Rahmen der Lehrausbildung Fragen, Unklarheiten oder Schwierigkeiten auftreten, können sich Lehrlinge mit aufrechtem Lehrverhältnis in einem Betrieb oder bis 6 Monate nach Ablauf bzw. Austritt aus dem Lehrverhältnis an das Lehrlingscoaching „Lehre statt Leere“ und Ausbildungsbetriebe an das Lehrbetriebscoaching wenden.

Lehrlinge können sich auch jederzeit an die sozialpädagogischen Einrichtungen des KUS-Netzwerks in den Berufsschulen wenden, wenn sie Stress in der Schule, Probleme im Job haben oder einen Rat benötigen. Das KUS-Netzwerk organisiert bei Bedarf auch Lernhilfe und bietet diverse Fach- und Freizeitkurse an.

Zusätzlich bietet die anonyme #lehrlinginwien – HOTLINE Lehrlingen unter 01-99 7 11 11 (Mo bis Fr von 9:00 bis 17:00 Uhr; in den Schulferien von 9:00 – 13:00 Uhr) Information, Beratung und Unterstützung zu allen Lebensthemen.

Das wifi bietet ebenfalls in ausgewählten Gegenständen Lernhilfe an.

AK und ÖGB bieten des Weiteren unter der neuen Marke Kann was! Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprüfung sowie Kurse zum Nachholen von Abschlüssen an. Zudem handelt es sich bei Kann was! um eine Plattform für fachliches Können, wo auch auch spannende Aktionen zum Mitmachen angeboten werden.

Eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche in der Schule ist das regionale Jugendcoaching, das an allen Wiener Pflichtschulen sowie an AHS-Standorten vertreten ist. Für Jugendliche an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist das ÖSB Jugendcoaching zuständig. Das Beratungs- und Begleitungsangebot richtet sich an alle Jugendlichen ab dem 9. Schuljahr und umfasst neben der Hilfe am Übergang Schule – Beruf auch die Unterstützung in persönlichen und sozialen Krisen.

Unterstützung bei Fragen zu Bildungswegen oder bei schulischen Belastungen erhalten Jugendliche bei der Schüler/innen- und Bildungsberatung oder der Schulpsychologie.

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Ursachen (Schulplatzangebot, Lehrstellenangebot, Ausgangssituation der Jugendlichen, etc.) dafür, dass Jugendliche nicht direkt in eine weiterführende Schule oder Lehrausbildung weitergehen. Damit die Zeit bis zum Einstieg in eine formale berufliche Ausbildung gut genutzt wird, gibt es Projekte zur Orientierung und Nachreifung.

In Wien bieten 14 AusbildungsFit-Projekte unterschiedliche Trainingsmodule an. In der „Wissenswerkstatt“ werden die schulischen Fertigkeiten gefestigt. Sporteinheiten bieten Bewegung und Ausgleich. Alle Jugendlichen haben „Coaches“ zur Planung der nächsten Bildungsschritte und Organisation von Berufserprobungen in Firmen. Voraussetzung für den Besuch eines AusbildungsFit-Projektes ist eine Beratung im Jugendcoaching.

Für Jugendliche, bei denen es in erster Linie darum geht, den Berufswunsch zu festigen, hat das AMS in Kooperation mit dem waff die Jugendwerkstatt eingerichtet. Innerhalb von 10 Wochen können Jugendliche in verschiedenen Werkstätten mitarbeiten und praxisnah Berufsbilder ausprobieren, mit dem Ziel eine Berufswahlentscheidung zu treffen und eine Ausbildung zu beginnen.

Zusätzlich gibt es auch Orientierungs- und Nachreifungsprojekte, die speziell auf die Bedarfe einer Zielgruppe ausgerichtet sind, bspw. für junge Erwachsene ab 18 Jahren, für Mädchen und junge Frauen mit Interesse an technischen oder handwerklichen Berufen oder auch für asylberechtigte Jugendliche. Für die Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Seh- oder Hörbehinderung oder für Jugendliche mit einer psychischen Beeinträchtigung stehen eigene Projekte zur Verfügung.

Für Jugendliche, die bereits weit entfernt vom Schul- und Ausbildungssystem sind oder schon länger keine geregelte Wochenstruktur haben, stehen niedrigschwellige Angebote zur Verfügung. Ziel dieser Angebote ist es schrittweise Stabilität und Sicherheit aufzubauen, um mit den Jugendlichen ihre weiteren (Bildungs-)Schritte zu erarbeiten.

Beispielsweise können Jugendliche stunden- oder tageweise in einem Tagestraining mitarbeiten: Dies ist im Rahmen der 13 AusbildungsFit-Vormodule oder in den Projekten reStart und preWork möglich.

Unter dem Titel „Basisbildungskurse“ können Jugendliche ihre Sprach- und schulischen Kompetenzen festigen. In vielen dieser Kurse wird auch Berufsorientierung angeboten und mit den jungen Menschen Bildungspläne erarbeitet.

Einige Basisbildungskurse bereiten unter dem Titel „Brückenkurse“ auch gezielt auf den Besuch eines Pflichtschulabschluss-Kurses vor. Basisbildungsprojekte und ePSA

Im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie und des Qualifikationsplans Wien 2030 gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Lehrabschluss nachzuholen.

Für junge Beschäftigte ist KUS Complete ein zentrales Beratungsangebot. Das Projekt unterstützt durch Vorbereitungskurse oder Einzelförderunterricht und hilft bei der Prüfungsorganisation. Alle Beschäftigten, die einen Lehrabschluss nachholen möchten, können sich auch an das „Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung“ des waff wenden. Der waff fördert auch „Meine Chance – Wiener Anerkennungssystem“. Im Pilotprojekt werden Erwachsene mit Berufserfahrung modular und individuell in ausgewählten Berufen (Koch/Köchin, Restaurant- und Bürokaufleute) bis zum Lehrabschluss höherqualifiziert.

Der waff stellt Förderungen zur Verfügung, damit Beschäftigte den Lehrabschluss nachholen können. https://www.waff.at/foerderungen/

Für Arbeitssuchende gibt es unterschiedliche schnelle Wege den Lehrabschluss nachzuholen. Grundsätzlich ist es sinnvoll und notwendig sich an die zuständige regionale Geschäftsstelle des AMS zu wenden. Kompetenz mit System (KMS) ist ein modular aufgebautes Qualifizierungsangebot an dessen Ende der Lehrabschluss stehen kann. Die Facharbeiter_innenintensivausbildung (FIA) kann Personen ohne Berufserfahrung in verkürzter Lehrzeit über eine außerordentliche Lehrabschlussprüfung zum formalen Lehrabschluss führen. Vorbereitungslehrgänge bereiten Personen mit Berufserfahrung in Gegenständen des Lehrberufs auf die außerordentliche Lehrabschlussprüfung vor. Kurse werden vom AMS aber auch am freien Bildungsmarkt angeboten. Zudem steht Arbeitssuchenden das waff-Angebot Job PLUS Ausbildung zur Verfügung.

Wie alle Jugendlichen haben auch Jugendliche mit Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen, Ziele und Unterstützungsbedarfe. Die bisher beschriebenen Angebote sind von Jugendlichen mit Behinderung gleichfalls zu nutzen, es gibt aber auch eigene spezialisierte Angebote. Ein Überblick über die Ausbildungs- und Unterstützungsangebote speziell für Jugendliche mit Behinderung oder psychischer Erkrankung findet sich hier: Grundlagen/Behinderung

Für Jugendliche in besonders schwierigen Lebenslagen sowie bei speziellen Fragestellungen gibt es ein umfangreiches Beratungsangebot in Wien. Eine Übersicht wesentlicher Unterstützungsangebote samt weiterführenden Informationen ist im Bereich Arbeitsmaterialien in der Kategorie Themenbezogene Infoblätter zu finden.

Die Infoblätter bilden Anlaufstellen zu folgenden Themen ab:

  • Krisen
  • Gesundheit, Liebe, Essstörung
  • LGBTQIA+
  • Pflegende Jugendliche
  • Gewalt
  • Extremismus, Rassismus
  • Sucht
  • Internetnutzung
  • Schulden, Handyschulden
  • Rechtsberatung
  • Mentoringprogramme
  • Ukraine
  • Kommunikation U25
  • Wiener Jugendarbeit – MA 13